Friday, February 09, 2007

Kurzer Gedanke zum Thema Magie

Sind Zauberer schlechte Christen?
Wenn man ganz strenge Bibelgläubige fragt: Ja, natürlich. Wenn man selbst Nachforschungen anstellt: Nein, niemals.

„Und Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; und schuf sie als Mann und Weib." (Genesis 1,27)

Wenn wir Menschen nun also Abbilder Gottes sind, ähneln unsere Kräfte auch den seinen. „Ich und der Vater sind eins", sagt er in Johannes 10,30 – also folgt daraus, dass wir Menschen Jesus' Kräfte besitzen. Abgeschwächt, mag sein, aber wir besitzen sie.

Jesus nun war, und das ist meine Meinung und sicherlich nicht die jedermanns, der größte Zauberer, den die Welt jemals gesehen hat. Als Zauberer definiere ich jemanden, der Veränderungen physischer, mentaler und seelischer Art in Übereinstimmung mit seinem Willen herbeiführt. Nun mögen andere erwidern, Jesus habe aber Wunder gewirkt, sei also praktisch nur das Medium für Gottes Kräfte auf Erden gewesen.

Erstens: Ich glaube das nicht. Manche sagen, Jesus und Gott seien eins und begründen dies mit Johannes 10,30. Wie also könnte er sein eigenes Medium gewesen sein? Philosophisch interessant, aber nicht mehr.

Zweitens: Nehmen wir an, Jesus und Gott seien zwei eigenständige Wesenheiten. Gott hat bereits zur Genüge bewiesen, dass er auch ohne Jesus direkt in irdische Geschehnisse eingreifen kann; Stichwort: Sintflut, dazu bräuchte er also Jesus nicht.

Drittens: Wenn Jesus nun Gott und wir dessen Ebenbild sind, umfasst unser Geist und Wille die gesamte Existenz. Über unser Wachbewusstsein (Gehirn) stehen wir mit unserem Unterbewusstsein (Solar Plexus) in Verbindung. Unser Unterbewusstsein, Sitz unserer Gefühle, Emotionen und Überzeugungen, steht in Verbindung mit dem Logos, dem Geist Gottes, dem, was man auch „Universelles Bewusstsein" nennt. So bringen Zauberer nur das in Erscheinung, was bereits als Idee in Gottes Bewusstsein existiert hat. Das hat Jesus auch nicht anders gemacht.

So folgt also für mich, der ich praktizierender Magier bin: Ja, ich bin ein Christ. Nur nicht so einer, wie ihn manche Organisationen gerne sehen würden.


P.S.
Eine nette kleine Geschichte zum Abschluss, die zeigt, dass jeder einzelne von uns seinen Weg zu seinem Gott selbst beschreiten muss. Ein Freund aus den Vereinigten Staaten hat sie mir geschickt.

A famous philosopher was speaking at a prominent University. He spoke for more than two hours, challenging the resurrection of Jesus. At one point, an old preacher stands up. He's munching on an apple and asks the professor whether the apple is bitter or sweet. The Professor tells the Preacher that he can't answer the question because he hasn't tasted the apple. The old preacher then says, "Neither have you tasted my Jesus."

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